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KUH-Küche

SAISONALE LOKALE KUNST KÜCHE

von Susanne Schröder (Kunsthistorikerin, Stadtfrauenküche, LebensMittelPunkt Mitte) und Erik Göngrich (Künstler)

Die SLKK agiert mobil im Raum der MITKUNSTZENTRALE, dem Quartier der Statistik und der Nachbarschaft der Karl-Marx-Allee in Berlin-Mitte. 

Sie ist ein quattro-stagioni Saison-Lokal mit gutem mise en scene und viel plat du jour. Sie schippert kritisch durch den Strom lokaler, regionaler, globaler Zutaten.

Lebensmöbel für Lebensmittel: Material- und Lebensmittelkreisläufe werden durch skulptural-funktionale Möbel und performative Kochaktionen gemeinsam thematisiert. Lebensmittel begreifen wir umfassend, verschachtelt und als Gefüge von Materialien, Ideen, Geschichten und Essbarem. Mittel zum Leben eben! Verbunden mit der Frage: Wo kommen diese Mittel eigentlich her?

 

ZEBRA-Küche

Solidarische Gastronomie und Skulptur

von Andrew Plucinski (Zebraap, Materialdesign) und Nora Wilhelm (Produktdesignerin) und Erik Göngrich (Künstler)

Die ZEBRAküche designt Materialkreisläufe: DAS Standardprodukt Küchenzeile wird hinterfragt und aus recycelten Materialien neu entwickelt.

Ausgangspunkt war ein Wohnzimmer-Unterschrank der Stadtmission, Gasherd, Spüle und Stauraum wurden angedockt. Gebrauchter Eimer und Wasserleitung fanden in der Spüle neue Funktionen. Gasherd, Rollen und ein paar Arbeitsmaterialien wurden hinzugekauft.

Es ist geglückt, eine mobile Küchen-Skulptur, die alle Koch-Funktionen erfüllt, zu 80% aus recyceltem Material zu bauen. Was man an Materialkosten und Beschaffung einspart, braucht man jedoch auf der Seite der Produktentwicklung und Materialfindung. 

Wir sehen die ZEBRAKüche als kollaborative Skulptur, die in einem zweimonatigen Prozess durch Nora und Andrew entwickelt wurde, um nun als solidarische gastronomische Einheit zu agieren. Quasi ein Werkzeug, um als gemeinschaftliche Skulptur tätig zu werden.

Die ZEBRAKüche steht  exemplarisch für ein Möbel-Konzept, das versucht Materialkreisläufe und klimapolitische Fragen in einem skulpturalen Objekt zu vereinen und zu thematisieren. Sie ist ein gelungenes Beispiel der Kombination eines klassischem Entwurfsprozesses – Entwurf folgt der Ideenentwicklung – mit einem alternativen Designprozesses, bei dem sich der Entwurf an vorhandenen Materialien orientiert. Sozusagen „Form&Function follows Material“. Die weggeworfenen Möbel auf der Straße bilden sozusagen den Stauraum von heute und morgen.

Bilder und Fakten zum Klimawandel finden sich als Zeichnung, Zahl und Text auf dem Möbel wieder und werden so als Teil des Objektes ein aktiver Diskursbeitrag im täglichen Nutzen.

“Die Wirtschaft braucht nicht mehr Einhörner – das sind Start-ups mit rasantem Wachstum und einer Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die am Ende gewinnbringend veräußert werden –, sie braucht mehr Zebras: Unternehmen, die sozial und nachhaltig agieren und sich dennoch rechnen. Warum das Zebra? Weil das Zebra eben schwarz und weiß ist. Nicht schwarz oder weiß, sondern es verbindet das Thema Wirkung mit dem Thema Profit. Es ist in Ordnung, Profit zu machen, und es ist auch in Ordnung, wenn man als Unternehmer oder als Führungskraft in so einem Unternehmen gut verdient und sich ein gutes Leben macht. Wichtig ist aber, dass man eben nicht auf dieses Hyperwachstum setzt. Es ist nicht das Ziel, verkauft zu werden, sondern es ist das Ziel, die Wirkung zu maximieren.“ 

Maria Gross Geschäftsführerin von Germantech in Social Entrepreneurs - Soziale Wirkung als Geschäftsmodell (Sendung Dlf Zeitfragen vom 11.1.2021)

der mobilen Lebensmittel

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