
Es ist wichtig mit welchen Ideen man andere Ideen denkt.
Es ist wichtig mit welchem Ort man andere Orte denkt.
Es ist wichtig mit welchen Geschichten man andere Geschichten denkt.
Pilzbasierte Materialien können nicht nur in akademischen oder industriellen Laboren beforscht, verstanden und weiterentwickelt werden, sondern auch unter DIY-Bedingungen. Um die Berliner DIY-Szene auf diesem Gebiet zu stärken, initiierten die Biotechnologin Vera Meyer sowie der Künstler Erik Göngrich und die Produktdesignerin Nora Wilhelm von der Berliner MITKUNSTZENTRALE im Herbst 2021 ein transdisziplinäres Lehr- und Forschungsprojekt, welches eine Brücke zwischen dem Labor des Fachgebiets Angewandte und Molekulare Mikrobiologie an der TU Berlin und dem Haus der Materialisierung am Berliner Alexanderplatz schlagen sollte. Ziel war es, DIY-Begeisterte mit Studierenden verschiedener Berliner Studiengänge miteinander zusammenzuführen, um ein neues DIY-Pilzlabor an einem besonderen Ort in der Mitte Berlins aufzubauen.
Die MITKUNSTZENTRLALE im Haus der Materialisierung besteht seit 2019 und versteht sich als eine Zentrale der skulpturalen Gemeingüter, hergestellt durch künstlerische Praktiken des Recyclings von Materialien, Geschichten und Ideen. Sie untersucht und entwickelt mit Partner_innen aus dem Haus der Materialisierung Materialkreisläufe für Rest- und Gebrauchtmaterialien, für Lebensmittel und Objekte. Holz-, Kunststoff-, Textil- und Metall-Werkstätten bieten öffentliche Kurse und Ausstellungen an und erproben in Sozial- und Bildungsprojekten Wege für eine nachhaltige und ressourcenschonende Lebensweise, um mit diesen Erfahrungen gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen.
Doch auch im Haus der Materialisierung fallen bei der Verwertung von Restmaterialien Abfälle an, die keiner Nutzung mehr zugeführt werden können. Diese „Reste der Reste“ wurden zum gemeinsamen pilzlichen Forschungsthema ernannt: Können Abfälle aus dem Haus der Materialisierung, z.B. Bestandteile alter Möbel aber auch Alttextilien oder Betonreste, doch noch als wertvolle Quelle für neue Materialien dienen? Wenn ja, wie können diese Reste durch pilzlichen Stoffwechsel in neuartige pilzbasierte Materialien transformiert werden? Um diese Fragen zu beantworten, fanden sich im Wintersemester 2021/22 eine Gruppe von Studierenden und Bürgerwissenschaftler_innnen zusammen. Erste Versuchsergebnisse konnten schon zeigen: Pilze können nicht nur auf naturbelassenen land- und forstwirtschaftlichen Substraten wachsen, sondern auch auf verschiedenen Altmöbel-Materialien wie zerkleinertem Sperrholz oder ähnlichen holzbasierten Abfällen. Somit wird es vermutlich möglich sein, aus diesen Resten mithilfe der Pilze neue Verbundwerkstoffe herzustellen, um daraus beispielsweise wieder neue Möbel herzustellen.
Der für alle Interessierten offene Kurs wurde im zweiwöchigen Rhythmus durchgeführt und begann mit Einführungskursen zur Pilzkultivierung in den Laborräumen des Fachgebietes Angewandte und Molekulare Mikrobiologie an der TU Berlin und unter Anleitung von Lena Heber und Bertram Schmidt. Das erklärte Ziel aller war es, die im Labor etablierten wissenschaftlichen Methoden und Protokolle für DIY-Bedingungen anzupassen, so dass diese einfach in der MITKUNSTZENTRALE durchgeführt werden können. Im dort längerfristig geplanten selbständigen DIY-Pilzlabor soll schließlich verschwimmen, wer Student oder Dozentin, wer Künstler oder Wissenschaftlerin, wer Bürgerwissenschaftlerin oder Designer ist. Wissensgenerierung auf Augenhöhe soll hierbei allen Beteiligten helfen, gesellschaftlich, ressourcenökonomisch und politisch wirksam zu werden
Nur wenige Meter von der MITKUNSTZENTRALE entfernt, wurden holzabbauende Pilze an einem gefällten Baum gefunden, isoliert und im TU Labor in eine Reinkultur überführt. Ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit, denn jetzt kann die MITKUNSTZENTRALE mit ihren eigenen Kulturen vom Zunderschwamm Fomes fomentarius und Austernpilz Pleurotus ostreatus arbeiten. Das „Reste der Reste“ Lehr- und Forschungsprojekt wird auch im Sommersemester 2022 und darüber hinaus weitergeführt werden, um Wissenschaft, bürgerschaftliches Engagement und Kunst noch stärker miteinander zu verbinden.
Ziel ist es, durch diesen wissenschaftlich künstlerischen Austausch ideelle und materielle Verbindungen zu entwickeln, Kunst und Wissenschaft als gesellschaftlich und ästhetisch relevante Forschung gemeinsam zu praktizieren:
Zuerst werden Formen aus Holzresten gebaut, durch Versuchsreihen wird herausgefunden, welche Reste sich als Substrate eignen und mit welchen Pilzen diese Formen befüllt werden können. Schließlich werden Skulpturen, funktionale Objekte und ganze Räume oder die zukünftigen Experimental-Häuser des Quartiers der Statistik gemeinschaftlich entwickelt.
Oktober
2021
Freitag / 22. Oktober
Ausstellungseröffnung
"Voids of Presence - Between Past and Future"
Erik Göngrich/Mitkunstzentrale nahmen an der Ausstellung in der Galerie Nord teil.
23.10.2021 - 30.12.2021
Künstler*innen: Mher Azatyan, Astrid Busch, Josef Dabernig, Doplgenger Group, Tatiana Efrussi, Fucking Good Art, Erik Göngrich/Mitkunstzentrale, Arman Grigoryan, Igor Grubić, Veronika Kellndorfer, Andreas Koch, Maix Mayer, Hrair Sarkissian, Sophia Tabatadze
Galerie Nord, Berlin, 2021
September2021
Mittwoch / 29. September
MIT ALLEM
Vierzehn Monate Mitkunstzentrale
haben wir gefeiert und resümiert.
Es gab eine Poster- und Postkarten-Edition, einen Möbel-Showroommit Zeichnungen, eine spekulative Stadtführung von IGEL DER BEGEGNUNG und wir haben Pizza und Flammkuchen mit unseren mobilen Küchen im Schmuckhof gebacken.
Mit: Alexander Callsen und Boris Joens (IGEL DER BEGEGNUNG), Valeria Fahrenkrog, Marcos García Pérez, Erik Göngrich, Andrew Plucinsky, Susanne Schröder, Nora Wilhelm und SecÍl Yersel.

Andrew Plucinsky, Erik Göngrich und Nora Wilhelm. Foto: Raquel Gómez, 2021
Freitag / 24. September
Buchpräsentation und Gespräch
Präsentation der dritten, überarbeiteten Neuauflage von Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #2
"Die Legende vom sozialen Wohnungsbau"*
hrsg. von Ulrike Hamann und Sandy Kaltenborn mit einem Text von Andrej Holm und Gespräch mit Kotti & Co

*Die Wohnungsfrage ist seit einiger Zeit zurück im gesellschaftlichen Diskurs: die Frage nach einer Wohnraumversorgung für diejenigen, die durch einen boomenden Immobilienmarkt nichts gewinnen. Den Forderungen nach einem Mehr an SozialemWohnungsbau wird aber nur bedingt nachgekommen: Der Neubau wiegt die Zahl der durch den Ablauf der Bindungen verloren gehenden Sozialwohnungen nicht auf. Doch taugt das Fördersystem des Sozialen Wohnungsbaus überhaupt dazu, langfristig niedrige Mieten zu garantieren?
Die Legende vom Sozialen Wohnungsbau räumt mit Missverständnissen auf und erklärt, warum der Soziale Wohnungsbau in seiner bundesdeutschen und Berliner Ausprägung eine Legende ist. Statt einer nachhaltigen Wohnraumversorgung für einkommensschwache Haushalte ging es bisher vor allem um Wirtschaftsförderung und private Eigentumsbildung.
Das im August 2016 erstmals erschienene Heft war über mehrere Jahre in der Druckfassung vergriffen. Dank der Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung konnten die Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart jüngst die inhaltlich aktualisierte und gestalterisch überarbeitete Neuauflage der Legende vom Sozialen Wohnungsbau als gedruckte Publikation sowie als E-Book bei EECLECTIC veröffentlichen.
Mittwoch / 22. September
MITZEICHNEN
Zeichnen-Workshop und Nähen-Diskurs
zum Thema Verschwendung mit den Künstler*innen
Marta Sala* und Marcos García Pérez

Marta Sala, „Besser nicht mitmachen – es wird bestimmt nicht bezahlt.“ – Eine künstlerische Selbstuntersuchung prekärer Existenz in Video, Textilien und Installation, Film-Still, Berlin 2020
Marta Stanisława Sala arbeitet mit experimentellen Collagen, in der sich verschiedene Materialien, Techniken und Themen mit Reliquien und den Problemen des modernen städtischen Lebens verflechten. Ihre künstlerische Praxis unter anderen umfasst abstrakte Nähen wo sie durch die Themen wie Intersektionalität, Queerness, Recht auf Stadt, Ökologie und Gemeinschaften wandert und untersucht das Problem von Verschwendung und Marginalisierung.
Mit Nadel und Faden arbeiten wir zeichnerisch an unfertige Werke weiter und dabei sprechen wir über Umgang mit Materialien in dem künstlerischen Prozess. Wir werden Zeichnen-Spiele spielen und uns auf gemeinsame Prozesse einlassen. Marta Stanisława Sala gibt auf diese Weise Einblick in ihre künstlerische Praxis.
Mittwoch / 15. September
Offener Mittwoch
Mit Möbeln Ausstellung*
Mit Küchen der Mitkunstzentrale wird im Schmuckhof
gekocht und gegessen.
Mit: Nora Wilhelm, Susanne Schröder und Erik Göngrich

Möbel-Gucken und -Testen mit Überraschungsspeisen und Getränken.
*BEGRIFFSSCHÄRFUNGS_Vitrinen
KOMPOST_Vitrine
KUH_Küche
BAUHAUS_Tische
SITZ_SCHRANK_Möbel
EL KIOSCO_Kiosk
ZWISCHENSTAND_Tisch
SCHUBLADEN_Hocker
Freitag / 10. September
MITMACHEN - Lange Tafel Vol.I
Schnippeln, Erzählen, Kennenlernen und Essen!
Mit: LMP* am Alex (LebensMittelPunkt), Foodsharing
und Mitkunstzentrale
*In Berlin entsteht momentan ein Netzwerk so genannter LebensMittelPunkte (LMP). Das übergeordnete Thema ist eine Ernährungswende: wie können möglichst alle Menschen Zugang zu gesunden Lebensmitteln bekommen? Und wie können gemeinschaftliche und selbstorganisierte Zentren für eine nachhaltige Ernährungsweise in allen Berliner Kiezen aussehen?
- Sie bieten Raum für Lagerung, Weiterverarbeitung und das Verfügbarmachen von Lebensmitteln
- Sie unterstützen eine gesunde Ernährungsweise, z. B. mit Informations- & Bildungsangeboten
- Sie sind ein Ort für Begegnung, Austausch, gemeinsames Kochen und Experimentieren
Mittwoch / 1. September
VORTRAG / GESPRÄCH
Pilze für eine Zukunft mit Zukunft?
- Pilze als Zellfabriken, Baumeister und Kunstwerke
Mit: Vera Meyer*
und Verköstigung von Kalte Butter
*Vera Meyer ist Professorin für Angewandte und Molekulare Mikrobiologie an der Technischen Universität Berlin. Als Wissenschaftlerin erforscht und entschlüsselt sie die genetischen Grundlagen, die das Wachstum, die Physiologie sowie die Produktbildung pilzlicher Systemen kodieren. Seit kurzem erforscht sie daneben die Eignung von Pilzen als nachhaltige Ressource für die Herstellung von Baustoffen und Textilien. Vera Meyer arbeitet auch als bildende Künstlerin unter dem Pseudonym V. meer. Sie trennt nicht zwischen wissenschaftlichem und künstlerischem Blick, sondern möchte durch die Mittel der Kunst das Potenzial von Pilzen für die Biotechnologie und für eine Bioökonomie bekannter machen.
August
2021
Mittwoch / 25.August 2021
MITZEICHNEN / SPAZIEREN
Spaziergang um das Haus de Statistik mit Zeichnen
Mit: Nicole Schuck* in Kollaboration mit der Zeichnenwerkstatt der Mitkunstzentrale von Marcos García Pérez
Nicole Schucks Arbeiten umfassen primär Zeichnungen, Erzählperformances und Installationen. Im Zentrum stehen hierbei die Themen Wildtiere, natürliche Umwelt und urbane Lebensräume, Ökologie und Naturschutz. Erkenntnisse aus Kunst und Wissenschaft, Beobachtung und Imagination, Konzept und Zufall liegen den Arbeiten zugrunde. Der transdisziplinäre Austausch und die Zusammenarbeit mit Interessierten ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Projekte.
Ich nähere mich zeichnerisch einem Tier, seinen Strukturen und Beziehungen, oft über Wochen und Monate, so entstehen Verbindungen und Erkenntnisse, was wiederum zu einer großen Wertschätzung des Wildtieres als Individuum/Subjekt und für den gemeinsamen Lebensraum führt.
Zeichnerisch erkunden wir das Wildtierleben am Haus der Materialisierung und sprechen über Werte der Tiere, beispielsweise für das städtische Ökosystem, kulturell oder uns persönlich. Unterwegs gibt Nicole Schuck auf diese Weise Einblick in ihre künstlerische Praxis.
Samstag / 21.August 2021
Find Your Ethical Boo
Speed-Dating mit Berliner Klima-Initiativen
Hosted by: Climate Action Community
Find Your Ethical Boo will bring together activist organizations in Berlin with the talented residents of Berlin who are looking to volunteer. By creating a physical meeting space, organizations will have an opportunity to promote their projects and volunteers will be able to offer up their skills and time. Through this natural exchange of activists, as well as scheduled interactive experiences, Find Your Ethical Boo will help many new Berliners find ways to make impactful change in their community.
Organizations:
Klimaliste Berlin, Kulturlabor Trial&Error, Initiative 100% Tempelhofer Feld, Queer Trans Mutual Aid Berlin, Berlin Clothing Swap, Edible City Network, Give Something Back to Berlin, SuperCoop, Tatort Zukunft, Super, FSWFrieda, Polis180, Mitkunstzentrale and others.
Mittwoch / 11.August 2021
MITZEICHNEN / IMPULSVORTRAG
Zeichnenworkshop mit Impulsvortrag zum Thema Konsum
Mit: Carla Schliephack und Marcos García Pérez (Künstler*innen)
Bau-, Spiel-, Koch-, Sport-, Schmink-, Gebrauchsanleitungen sind Bestandteil vieler Produkten. Was konsumieren die Nutzer*inne dabei? Material, einen Moment, ein neues Erlebnis, Optimierungsstrategien? Carla Schliephack beschäftigt sich mit diesem Phänomen und sucht nach alternative kreativere Nutzungsmöglichkeiten.
In diesem Workshop werden wir uns durch das Zeichnen zum Thema Konsum austauschen. Mit Marcos werden wir Zeichnen-Spiele spielen und uns auf gemeinsame Prozesse einlassen. Carla wird ihre künstlerische Arbeit vorstellen und uns zum Konsum-Gedankenaustausch anregen.
Die Zeichnen-Werkstatt in der Mitkunstzentrale ist ein Ort, in dem Formen, Farben, Mustern und Ideen kopiert, transformiert und kombiniert werden. Sie richtet sich an alle Menschen, die Zeichnen wollen und sich für nachhaltige Prozesse interessieren.
Wir zeichnen mit Materialien aus dem Haus der Materialisierung!
Juli
2021
Mittwoch / 28. Juli 2021
MITZEICHNEN / IMPULSVORTRAG
16 - 19 Uhr
Zeichnenworkshop mit Impulsvortrag zum Thema Gemeinsamer Raum
Mit: Marcos García Pérez (Künstler)

Gemeinsame Räume neigen dazu, immer in Entwicklung und im Dialog zwischen unterschiedlichen Menschen und Gruppen zu stehen und offen für neue Perspektiven zu bleiben. Kann ein gemeinsamer Raum aber definiert werden? Wie kann ein gemeinsamer Raum, als kreativer, partizipativer, emanzipatorischer und offener Ort, gestaltet werden?
Ist das Haus der Materialisierung ein gemeinsamer Raum? Materialien kommen rein und raus. Mehrere Gruppen verhandeln miteinander. Es wird vermittelt und übersetzt. Räume werden benutzt und umgenutzt. Selbstorgantation steht an der Tagesordnung.
In diesem Workshop werden wir uns durch das Zeichnen zu diesen Fragen austauschen. Marcos wird über seine künstlerische Arbeit sprechen und mit ihm werden wir Zeichnen-Spiele spielen und uns auf gemeinsame Prozesse einlassen.
Die Zeichnen-Werkstatt in der Mitkunstzentrale ist ein Ort, in dem Formen, Farben, Mustern und Ideen kopiert, transformiert und kombiniert werden. Sie richtet sich an alle Menschen, die Zeichnen wollen und sich für nachhaltige Prozesse interessieren.
Wir zeichnen mit Materialien aus dem Haus der Materialisierung!
Juni
2021
Mittwoch / 30. Juni 2021
MITNACHBARN: Gespräch und Austausch
Ein Austausch über Materialkreisläufe: die im Haus der Materialisierung benachbarten Projekte Merijaan* und MITKUNSTZENTRALE sprechen über ihre aktuellen Arbeitsansätze zu Wiederverwendung von Material und das Surfen.

*Bei Merijaan stehen wir für eine Welt ohne neues Plastik, indem wir vorhandenes Material wiederverwenden und das Bewusstsein zum Material Plastik erweitern. Es geht also im Kern darum, diesem schönen Planeten, auf dem wir alle leben, zu schützen und zu schätzen. Da wir verrückt nach Surfen sind, ist der Bau eines nachhaltigen Surfbretts ein guter Anfang.
Langfristig wollen wir ein größeres Bewusstsein für die irrsinnigen Mengen an Plastikmüll schaffen, die täglich achtlos in die Umwelt gekippt werden. Wir wollen Kreislaufwirtschaften fördern, die die Umweltverschmutzung bekämpfen und neue Wertschöpfungsketten vor Ort schaffen.
Samstag / 26. Juni 2021
Zum KO-Markt: Buchkiosk der Verlage*
Mit: Peter Schmidt (BOOKS PEOPLE PLACES)
und
MITZEICHNEN: Zeichnenworkshop**
Mit: Marcos García Pérez
* Gezeigt wurde eine Auswahl
von Verlagen
BOOKS
die zwischen den
Themen Stadtforschung, Architektur, Klima und Digitalisierung oszillieren, PEOPLE
die Themen dabei durchmischen und verbinden.
Ergänzt wird die Auswahl durch andere Projekte
PLACES
mit denen es bereits einen Austausch gibt oder die gerade neugierig machen.
**Entsteht ein Original, wenn wir mehrere Originale mixen? Die Zeichnen-Werkstatt in der Mitkunstzentrale richtet sich an Kinder, Jugendliche, Eltern sowie an Nachbar_innen, die gemeinsam Zeichnen wollen. Ein Common-Space in dem Formen, Farben, Mustern, Wörter und Ideen kopiert, transformiert und kombiniert werden. Zeichnen-Übungen und Spiele werden uns helfen unsere gemeinsame Idee und Motivation zu finden.
Mit Materialen aus dem Haus der Materialisierung wird gezeichnet!
Mittwoch / 23. Juni 2021
MITZEICHNEN
Zeichnenworkshop mit dem Künstler
Marcos García Pérez
Entsteht ein Original, wenn wir mehrere Originale mixen? Die Zeichnen-Werkstatt in der Mitkunstzentrale richtet sich an Kinder, Jugendliche, Eltern sowie an Nachbar_innen, die gemeinsam Zeichnen wollen. Ein Common-Space in dem Formen, Farben, Mustern, Wörter und Ideen kopiert, transformiert und kombiniert werden. Zeichnen-Übungen und Spiele werden uns helfen unsere gemeinsame Idee und Motivation zu finden.
Mit Materialen aus dem Haus der Materialisierung wird gezeichnet!
Samstag / 19. Juni 2021
KO-Markt & Showroom 02
14 - 18 Uhr
Die MITKUNSTZENTRALE war zum KO-Markt geöffnet!
UNRUHIG-BLEIBEN-Vitrinen und Hocker, ZEBRA-Küche, ALLES ALLEN! - Zeichnung, Kuh-Küche, Stuhl-Garderobe, Kiosk...
von Nora Wilhelm, Valeria Fahrenkrog, Gary Hurst, Andrew Plucinski und Erik Göngrich
wurden in einer Ausstellung gezeigt.
Mittwoch / 16. Juni 2021
MITNACHBARN: ABA (Air Berlin Alexanderplatz) e.V.*
Ein Austausch über Arbeitsweisen,
Arbeitsräume und Vernetzung: die im Haus der Statistik benachbarten Projekte ABA e.V. und MITKUNSTZENTRALE tauschten sich aus über ihre Projekte und über die Zukunft künstlerischen Arbeitens in und nach Pandemiezeiten und in Zeiten starker Raumverknappung für Kultuprojekte und -initiativen.
Mit: Beatrijs Dikker & Aleksander Komarov (ABA e.V) und Valeria Fahrenkrog & Erik Göngrich (MITKUNSTZENTRALE)

*ABA (Air Berlin Alexanderplatz) e.V. ist eine KünstlerInnen-Initiative, die 2009 in Berlin gegründet wurde. ABA‘s Programm basiert auf dem kollektivem, experimentellem Wissensaustausch in direkter Begegnung mit kulturinteressierten Menschen in Berlin. Unser Anliegen ist es, Formen ephemerer künstlerischer Untersuchungen darzustellen und die Grenzen dessen, was als Wissen und was als Recherche definiert wird, auszuloten. Unsere Arbeit besteht aus der Konzeption, Kuration und Durchführung verschiedener Veranstaltungen und Präsentationsformate: Die Organisation von Salons an unterschiedlichste Orte in Berlin und Brandenburg, die Herausgabe von Publikationen, die Betreuung eines Residenzprogramms, die Organisation des Arbeitspräsentationsformat ABA LAB, die Pflege des On- und Offline- Archivs und die Leitung der BFSCA (Berlin Field School of Contemporary Art).
https://airberlinalexanderplatz.de/
bis Sonntag, 13. Juni 2021
Kiosk von Valeria Fahrenkrog und Nora Wilhelm
in der Ausstellung museo de la democracia
neue Gesellschaft für bildende Kunst
Samstag / 12. Juni 2021
Ausstellung von Seçíl Yersel
Künstlerin im Gästezimmer des Materials im Mai 2021
Dinge ohne Bedeutung
Nur Dinge
Sharing a practice to be in the current Haus der.
Seçil Yersel is a producer of narratives since 1994. She made her license on Sociology and master thesis on Fine Arts. Yersel works within photography; also with the help of sound-text-montage; she experiences spaces of “now” that have temporary but strong potentials. She writes, collects and shares her productions in exhibitions, publications and moments. Since 2000 Yersel is also the co-founder of the artist collective Oda Projesi with Özge Açıkkol and Güneş Savaş. Oda Projesi situates itself in the energetics of the city of
İstanbul and its main objective has been to look at the rapid physical and social changes in the urban texture with modes of space&relationship making. Yersel writes since 1994 in terms of documenting, recording and noting the daily life of cities- residents-productions.
Yersel thanks KostümKollektiv for the cooperation.
Mittwoch / 9. Juni 2021
19 Uhr: Performativer Vortrag von Seçíl Yersel
Künstlerin im Gästezimmer des Materials im Mai 2021
Dinge ohne Bedeutung
Nur Dinge
Sharing a practice to be in the current Haus der.
Seçil Yersel is a producer of narratives since 1994. She made her license on Sociology and master thesis on Fine Arts. Yersel works within photography; also with the help of sound-text-montage; she experiences spaces of “now” that have temporary but strong potentials. She writes, collects and shares her productions in exhibitions, publications and moments. Since 2000 Yersel is also the co-founder of the artist collective Oda Projesi with Özge Açıkkol and Güneş Savaş. Oda Projesi situates itself in the energetics of the city of
İstanbul and its main objective has been to look at the rapid physical and social changes in the urban texture with modes of space&relationship making. Yersel writes since 1994 in terms of documenting, recording and noting the daily life of cities- residents-productions.
Yersel thanks KostümKollektiv for the cooperation.
Samstag / 5. Juni 2021
KO-Markt & Showroom 01
14 – 18 Uhr
UNRUHIG-BLEIBEN-Vitrinen und Hocker, ZEBRA-Küche, ALLES ALLEN! - Zeichnung, Kuh-Küche, Stuhl-Garderobe, ...
von Nora Wilhelm, Gary Hurst, Andrew Plucinski und Erik Göngrich
wurden in einer Ausstellung gezeigt.
Special Guest:
Bauer Christian Lindner
mit selbstgemachter Bratwurst und Senf
2. Juni
17 Uhr: Poster Aktion & 19 Uhr: Gespräch
Mit: Igel der Begegnung* (Alexander Callsen & Boris Joens) und MITKUNSTZENTRALE (Erik Göngrich).In Zusammenarbeit mit Aurelia Markwalder von Ernst und Mund.
Posteraktion um den roten Studiolo-Pavillon im Schmuckhof und Umgebung.
Mit einem Poster vom IGEL DER BEGEGNUNG* (Alexander Callsen und Boris Joens) und einem Poster der Gästezimmer des Materials.
+
Ausstellungsbeteiligung bei
URBANE PRAXIS
im Haus A - Haus der Statistik
* Der Igel der Begegnung ist eine Einladung zum Sprechen über eine Gegend. In dem Modellprojekt Haus der Statistik kooperieren zivile, soziale, ökologische und administrative Akteur*innen innerhalb eines Areals direkte am Berliner Alexanderplatz. Treffpunkte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - auf welche Ressourcen der Nachbarschaft kann das "Quartier der Statistik" zurückgreifen? Alexander Callsen und Boris Jöns recherchieren seit 2017 mit einem tragbaren Archiv im Gebiet links und rechts der Karl-Marx-Allee. In Straßenbefragungen porträtieren Passant*innen Orte der Begegnung und markieren sie auf einer Gebietskarte. So bildet sich ein Netz von Beziehungen und Verbindungslinien aus Orten, an denen sich Menschen mehr oder weniger gerne begegnen. Der Igel der Begegnung ist ein Maskottchen und Botschafter des Projekts, ein tragbares Archiv von Ortsporträts durch Passant*innen sowie selbst ein Ort der Begegnung.
Oktober 2020
23. – 30. Oktober 2020
Gästezimmer des Materials
Gemeinsame Raum-Material-Text-Installation von:
Valeria Fahrenkrog, Erik Göngrich, Kalte Butter e.V., Kunststoffe e.V., Material Mafia/Simone Kellerhoff,
Andrew Plucinski, Seçil Yersel
Im Gästezimmer des Materials wurde eine gleichnamige kollaborative Rauminstallation umgesetzt, die aus der gemeinsamen, diskursiven Arbeit mit und um gebrauchte Materialien aus dem Haus der Materialisierung, entstand. Wir brachten die architektonischen Gegebenheiten, eine Materialauswahl und Textfragmente zu einem Dialog zusammen, um der Frage wie eine nachhaltige künstlerische Produktion möglich ist, nachzugehen.
Unsere Recherche wurde im Rahmen der Ausstellung „The New Normal?“ präsentiert, die von Severine Galiano und Ingrid Wagner kuratiert wurde.
Samstag 17.Oktober 2020
KO-Markt mit
KÜRBIS-STUDIOLO
mit Mit Susanne Schröder (Kunsthistorikerin, Stadtfrauenküche, Lebensmittelpunkt Mitte),
Valeria Fahrenkrog und Erik Göngrich (Künstler)
SOLAWI-Kürbisse aus Potsdam, Äpfel aus Brandenburg und Walnüsse aus der Pfalz im Gespräch über Lebensmittelpunkte und Solidarische Landwirtschaft.
September 2020
Mittwoch / 23. September / 19 Uhr
SMARAGD 801
DDR Wohnkultur dekonstruiert
von Inken Reinert
Atlas of sculptural Situations
von Erik Göngrich
Gespräch und Buchpräsentationen moderiert von
Janine Sack /eeclectic Verlag
Ein Gespräch über Kunst im öffentlichen Raum und wie sie in Publikationen erscheint. Präsentation der Publikationen:
Silent Language und Smaragd 801 (Inken Reinert, 2018 und 2020)
Atlas of Sculptural Situations (Erik Göngrich, 2018 – 2019)
In ihren Arbeiten verwendet Inken Reinert oft Material, das schon benutzt wurde und eine Geschichte hat. In Zeichnungen, Collagen und skulpturalen Installationen ergründet sie dessen Potential, als Metapher für gesellschaftliche Umbrüche, politische und soziale Transformationen zu stehen. Dabei versucht sie, dreierlei Ebenen zu verbinden und in Beziehung zu setzen: die Erinnerung, die im Material gespeichert ist und mit ihr sein einstiger historischer und sozialer Kontext; die Kontextverschiebung und die Zeitlichkeit, denn viele der Arbeiten sind ortsbezogen und existieren nur temporär.
Als Verlegerin, Dozentin und Art-Direktorin interessieren Janine Sack die unterschiedlichen medialen Möglichkeiten der Präsentation und Kontextualisierung der jeweiligen Projekte an denen sie arbeitet.
2018 gründete sie den E-Book-Verlag „EECLECTIC - Digital Publishing for Visual Culture“ und 2017 den Künstlerbuchverlag „A Book Edition“. Als Teil der Gruppe „Drucken Heften Laden“ gibt sie seit 2015 den vierteljährlichen Newsletter „Paper News“ mit heraus. 2017 hat sie das Redesign der „taz“ mitentwickelt und arbeitet an der Weiterentwicklung der Gestaltung von App und Website.
Mittwoch / 16. September / 19 Uhr
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Kunst und Klima
im Gästezimmer des Materials
von Valeria Fahrenkrog, Erik Göngrich, Gary Hurst, Simone Kellerhoff, Seraphina Lenz, Michelle-Marie Letelier, Marcela Moraga, Andrew Plucinski, Susanne Schröder, Seçil Yersel
Samstag / 19. September / 14-18 Uhr
Special Guest: Peter Schmidt, BooksPeoplePlaces
Zur Eröffnung des Hauses der Materialisierung am 16. September und zum KO-Markt am 19.09. haben wir uns mit Begriffen, Materialkreisläufen und klimarelevanten Arbeitsweisen rund um das Haus der Statistik/ Haus der Materialisierung, auseinandergesetzt.
Die Gästezimmer des Materials wurden mit einer Ausstellung, einer mobilen Küche und einem Buchladen, eingeweiht. Der Showroom des Materials wurde vorgestellt: In ihm befinden sich gesammelte Materialien die von den Gästen weiterverarbeitet werden.
Mittwoch / 2. September / 19 Uhr
Michelle-Marie Letelier
Marcela Moraga
Vortrag und Gespräch
Die Installationen, Fotografien, Videos und Zeichnungen der Künstlerin Michelle-Marie Letelier sind orchestrierte Transformationen natürlicher Ressourcen sowie umfassende, interdisziplinäre Forschungen zu den Landschaften, in denen ihre Ausbeutung und die Spekulation über sie stattfindet. Ihre Arbeit stellt verschieden Epochen, Regionen und Gesellschaften gegenüber und untersucht politisch-wirtschaftliche, historische und kulturelle Aspekte.
2016 gründete die Künstlerin Marcela Moraga, zusammen mit einer Gruppe junger Aktivist*innen das „Community Watermuseum“, in Renaico, Chile.
Über die Sammlung hinaus wird das Museum in diesem Projekt als aktive Plattform für unterschiedliche Aktivitäten gedacht, z.B. als einem Raum für Musik und künstlerische Projekte, oder als Treffpunkt für Umwelt- und Mapuche Aktivist*innen der Region.
Ihr Künstlerbuch „Neither spices or species. Chronicle of Patagonia“, ein fiktiver Ethnographie-Bericht über Patagonien, wurde in 2019 veröffentlicht.
August 2020
Mittwoch / 26. August / 12-20 Uhr
Kleiner Klimaworkshop
mit Bettina Knaup, Marcela Moraga, Seçil Yersel,Gary Hurst, Susanne Schröder, Michelle-Marie Letelier, Valeria Fahrenkrog, Erik Göngrich und zwei Vorträgen von
Simone Kellerhoff / Material Mafia und Seraphina Lenz / Kunst als Werkstatt
In Zeiten extremer Abfallproduktion ist das Konzept der Material Mafia (Simone Kellerhoff) ein Beitrag zur Ressourcenschonung und des Umweltschutzes. Wieder- und Weiterverwendungskonzepte bieten Effizienzstrategien eine nachhaltige Alternative, um Klimawandel und Ressourcenprobleme zu begegnen.
Die Stadt als Bühne und Austragungsort gesellschaftlicher Themen ist ein zentrales Thema in der Künstlerischen Praxis von Seraphina Lenz. Hauptsächlich widmet sie sich Wandlungsprozessen im Stadtraum. Sie arbeitet mit Archiven des Verschwindens und des Verschwundenen und begreift sie als Labor für künftige Lebensräume.
Freitag / 17. August / 19 Uhr
LÜTTEN KLEIN
Leben in derostdeutschen Transformationsgesellschaft
Steffen Mau im Gespräch mit Erik Göngrich
Steffen Mau im Gespräch mit Erik Göngrich über den ostdeutschen Platten-Systembau und den Zusammenhang von Gesellschaft und Wohnen. Ausgehend von Steffen Maus viel diskutiertem Buch Lütten Klein geht es um die Frage, wieviel Gesellschaft in einer bestimmten städtebaulichen Form enthalten ist und wie der Wandel der ostdeutschen Gesellschaft in ihren Neubaugebieten erkennbar wird. Neben Lütten Klein wird auch das bauliche Umfeld des Hauses der Statistik durch zeitgenössische und historische Fotografien thematisiert.
Steffen Mau ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Erik Göngrich ist Künstler und Initiator der Mitkunstzentrale.
Juli 2020
Freitag / 22. Juli / 19 Uhr
OFFENER MITTWOCH
Christoph Franz
Vortrag und Buchpräsentation
Ein Gespräch über Kunst im öffentlichen Raum und Präsentation zwei ihrer Publikationen: Der Durchschnitt als Norm (2018) und Deceitful Habits in a Human’s Soul (2019).
Michael Meier und Christoph Franz arbeiten als Künstlerduo in Zürich. Orte und ihre gesellschaftlichen, historischen und politischen PrÒgungen sind Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Praxis. In gründlichen Rechercheprozessen eignet sich das Künstlerduo diese Orte an und nimmt mit konzeptionellen Arbeiten darauf Bezug. 2012 erhielten sie den Werkbeitrag des Kanton Zürich, sowie den Kiefer Hablitzel Preis, und 2013 den Helvetia Kunstpreis
Freitag / 17. Juli 20 / 19 Uhr
DAS AUGE ISST MIT
DDR-Gaststätten als gestaltete Erlebnisräume
Daniela Spiegel
Vortrag
Special Guest: Susanne Schröder, Pauline Henke
Daniela Spiegel ist eine Architekturhistorikerin, deren Forschungsschwerpunkte vor allem in der Architektur- und Städtebaugeschichte und Denkmalpflege des 20. Jahrhunderts liegen. Sie studierte Kunstwissenschaft, klassische Archäologie und italienische Literaturwissenschaft sowie Denkmalpflege in Berlin und Rom. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Historische Bauforschung der TU Berlin promovierte sie über Neustadtgründungen des italienischen Faschismus. Anschließend lehrte und forschte sie an der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar, wo sie sich 2019 mit einer Arbeit über die „Urlaubs(t)räume des Sozialismus. Zur Geschichte der Ferienarchitektur in der DDR“ habilitierte.
Seit 2019 lehrt sie als Professorin für Baugeschichte und Denkmalpflege an der Hochschule Anhalt in Dessau.
Donnerstag / 9. Juli
Freitag / 10. Juli
KARL-MARX-ALLEE
Spuren Berliner Erinnerungspolitik
Florian Göttke
Workshop
In der Architektur und der Gestaltung des Stadtraums wird die Verfasstheit einer Gesellschaft, ihr politisches System und ihre Identität symbolisch sichtbar: als Selbstbild und Vorbild, beschreibend und vorschreibend. Gerade eingreifende politische Veränderungen ziehen auch Veränderung in der symbolischen Besetzung des Stadtraums nach sich. Florian Göttke benutzt visuelle Methoden des Forschens, Sammeln, Bild-Recherche, Montage, und Kommentierung, und verarbeitet das gefundene Bild- und Textmaterial zu argumentativen Assemblagen. In seinen Arbeiten “Löwen & Adler” (zur Zeit in der Ausstellung “Blinde Winkel” im Kunstverein am Rosa Luxemburg Platz zu sehen) und “Aufmarschwege” spürt Göttke Artefakten nach die die politischen Brüche des 20. Jahrhunderts im Stadtraum Berlins zurückgelassen haben.
“Aufmarschwege” hat die die Veränderungen auf der Stalinallee/Karl-Marx-Allee während des Kalten Krieges zum Thema, und ausgehend von dieser Arbeit werden wir im Workshop die rezenten Entwicklungen und die anstehenden Veränderungen der Karl-Marx-Allee in Hinsicht auf die Erinnerungsgeschichte Berlins untersuchen. Während einer Ortsbegehung (Spaziergang), durch Archivsuche und Gespräche werden wir sammeln und montieren, frei assoziieren und kommentieren um zu einer polemischen Bestandpunktsmomentaufnahme der gegenwärtigen Verfasstheit der Karl-Marx-Allee zu kommen.
Florian Göttke promovierte 2019 an der Universität Amsterdam und am Niederländischen Kunstinstitut in künstlerischer Forschung. Seine Dissertation, mit den Titel „Burning Images: Performing Effigies as Political Protest“, untersucht die eigentümliche Praxis, Bildnisse - Vogelscheuchen-ähnliche Marionetten, die verachtete Politiker darstellen - als eine Form des politischen Protests aufzuhängen oder zu verbrennen.
Juni 2020
Samstag / 20. Juni
RICHTFEST MITKUNSTZENTRALE
Alexander Callsen, Valeria Fahrenkrog, Erik Göngrich, Gary Hurst, Boris Joens, Susanne Schröder
Ausstellung
Die Werkstatt für Kunst und Klima im öffentlichen Raum und ihr Programm wird mit einerAusstellung und persönlich durch die Künstler*innen vorgestellt.
In Kooperation mit: „Mokka-Eck“ / Susanne Schröder & LebensMittelPunkt, „Flat Clearance“ / Gary Hurst, „Igel der Begegnung“ / Alexander Callsen und Boris Jöns und der „Mitkunstzentrale" / Valeria Fahrenkrog und Erik Göngrich